Die Lust an Geschwindigkeit kann schnell zum Verhängnis werden. Motosportclubs bieten Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Leidenschaft in „geregelte Bahnen“ zu lenken.
Die Unfallstatistik spricht eine eindeutige Sprache: 2016 starben auf Mecklenburg-Vorpommerns Straßen neun Verkehrsteilnehmer aus der Gruppe der 18- 24 Jährigen. Damit sind sie die Hauptrisikogruppe
im Straßenverkehr. Neben Unerfahrenheit sind Selbstüberschätzung und Risikofreude Gründe für die tragischen Unfälle.
„Appelle mit erhobenem Zeigefinger bringen da nichts. Wir müssen die Jugendlichen von der Straße holen und ihnen zeigen, wie man Gas geben kann, ohne sich und andere zu gefährden“, erklärt Adi
Schlaak, Vorstand für Jugend und Sport beim ADAC Hansa e.V.
Adrenalinkick ohne Gemeingefährlichkeit bieten die 35 Motorsportclubs des ADAC Hansa. Die Palette ist dabei groß: Kart, Slalom, Rallye, Rundstrecke, Oldtimer, Speedway, Grasbahn, Trial und Motocross
gehören dazu. Sogar zwei Motoball-Clubs, bei dem Fußball auf Motorrädern gespielt wird, finden sich in den Reihen des ADAC Hansa.
Im Verein kann man seine Leidenschaft ausleben und lernt gleichzeitig, Verantwortung zu übernehmen. „Der lizenzierte Motorsport ist das Gegenteil von gedankenlosem Rasen. Hier wird nach Aufsicht und
nach Regeln gefahren. Nur so lässt sich das Risiko minimieren. Und wenn trotzdem etwas schiefgeht, ist schnell Hilfe da. Wer hingegen zum Beispiel alleine mit seiner Cross-Maschine über die Felder
pflügt, bringt nicht nur Anwohner gegen sich auf, sondern ist bei einem Unfall schwer gefährdet, da sich keine automatische Hilfskette in Gang setzt,“ betont Adi Schlaak.
Doch auch weitere Argumente sprechen für den Motorsport im Verein. Der Bundesfinanzhof hat in einem wegweisenden Urteil bescheinigt, dass Motorsport die Fitness erhöht und Wahrnehmungsvermögen,
Reaktionsfähigkeit und Feinmotorik trainiert.